- 10,9 km || +1000m / -1180m
- 6h
- schwer / KS (Via Ferrata Marmol !!)
- ultimativ „geile“ Etappe
Tel. (Hütte): (+39) 0437 – 941 631
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Die heutige Etappe hat etwas Trauriges und äußerst Erfreuliches zugleich: Es ist leider unsere letzte echte Alpenetappe aber gleichzeitig auch die technisch (nicht konditionell) mit Abstand anspruchsvollste bzw. schwierigste Etappe.
Nach dem finalen Wettercheck und dessen Abgleich mit den lokalen Kenntnissen des Hüttenwirtes vom Rifugio Pian de Fontana sollte es heute Top-Wetter ohne Schauer oder gar Gewitter geben; einziger Nachteil war die Tatsache, dass es bei diesem Wetter hier in den südlichsten Alpen auch unangenehm heiß werden kann, vor allem umso weiter man abwärts steigt. Unser Ziel, das kleine Rifugio 7° Alpini, am Südrand der Schiara-Dolomiten, das nur noch 13km von, aber 1200m über Belluno liegt, ist insofern gerade noch hoch genug, um die Hitze des italien. Flachlandes noch etwas von uns fern zu halten.
Der erste Teil unseres Weges war heute Wandern wie bisher und –wenn auch teilweise schwer erkennbar, da hier nicht mehr so viele Alpinisten unterwegs sind– schnell bewältigt. Die Zeitangaben auf den vereinzelten Schildern zum Rifugio 7° Alpini und zunächst auch zu unserem Zwischenziel, der Forcella Marmol (2262m) waren dabei jedoch teilweise höchst irreführend und variierten teilweise um Stunden.
So sollten bis zur Forc. Marmol insges. 4,5h eingeplant werden. Für uns genügten heute allerdings lockere 3h.
Für den absoluten Höhepunkt der Gesamtstrecke, die Via Ferrata (Klettersteig) „Marmol„, die kurz nach der Forcella begann und zunächst noch ca. 100m höher, in Richtung des Gipfels der Schiara führte, haben wir heute mal einige Bilder mehr in diesen Blog gestellt.
Auch wenn die wahre Steilheit und die wirklich unglaublich schroffe Felslandschaft auf den Bildern nur schwer zu vermitteln ist, ist mit unseren Bildern und den zugehörigen Erläuterungen vielleicht wenigstens ein kleiner Eindruck von dem knapp 900m tiefen Abstieg zu unserer Zielhütte zu erkennen.
Unser Rifugio war übrigens schon kurz nach der Forcella Marmol, auf unserem höchsten Punkt heute (2360m) steil unter uns erkennbar. Bis dorthin sollte es aber noch knapp 3h für den 900m-Abstieg durch die nahezu senkrechte Felswand dauern, so dass die 1,6km Strecke von oben, die „langsamste“ Strecke für uns zwischen München und Venedig insgesamt sein sollte.
Erwähnenswert für unsere heutige 6h-Tour (dies scheint irgendwie ein Maximalstandard für uns zu sein) war noch, dass der Beginn des Klettersteiges heute aufmerksam durch einen tierischen Hochalpinisten (s. Foto) bewacht wurde: Ein Gamsbock, der sich uns ganz nah zeigte.
Frühstück im kleinen Rifugio Pian de Fontana heute früh um 07:00h: Mit Joghurt, Müsli und Orangensaft…. Bestes Wetter zum Start zu unserer heutigen Top-Etappe Auf dem Weg in die Schiara zur Forcella Marmol (oben links erkennbar) – In der Bildmitte oben der Schiara-Gipfel Hier im Süden gibt es auch oberhalb von 1500m Höhe noch Buchenwald Rückblick (mit Teleobjektiv) von der Forcella La Varéta (1705m) nach ca. 40min zum Rif. Pian de Fontana Kurz vor der Forcella Marmol wurde es richtig steil und die Hände mussten ab dort zum Aufstieg genutzt werden Die Forcella Marmol (2262m) ist fast erreicht Blick zurück nach ca. 3h auf unser Rif. Pian de Fontana aus der Forc. Marmol (2262m) Rückblick in die Pramper-Dolomiten mit Großperspektive auf unsere gestrige Schlussetappe von der Forc. de Zita Sud hinunter zum Rif. Pian de Fontana Blick aus der Forc.Marmol nach Süden in die brutal schroffen und steilen Südwände der Schiara-Gruppe Sensationeller Blick vom Wegekreuz zum Gipfel der Schiara nach Süden über Belluno zu den Belluneser Voralpen mit deren höchster Erhebung, dem Nevegal (1781m). Etwas rechts davon (westlich) geht’s übermorgen über den Femene-Pass ins Flachland Am Beginn der Via Ferrata Marmol, etwas oberhalb und rechts der gleichnamigen Forcella Zur Begrüßung am Klettersteigbeginn: Ein kapitaler Gamsbock als Hochalpinist auf 2360m Höhe. Links das Wegekreuz zum Schiara-Gipfel an der höchsten Stelle des heutigen Weges. Tiefblick von unserem höchsten heutigen Punkt auf unsere Zielhütte, das Rif. 7°Alpini, 900m unter uns, aber weniger als 2km entfernt Das krass-gelegene Bivacco Marmol etwas unterhalb der heutigen Gipfelhöhe. Unten rechts – auf der Wiese im Tal ist (schwach) das Rif.7°Alpini zu erkennen. Am Bivacco Marmol, vor der senkrechten Westwand des Monte Pelf Ab dem Bivacco wurde es durchgängig nahezu senkrecht!! — Schließlich ging es auf ca. 1,5km Strecke am Sicherungsseil ca. 850m Höhe abwärts. Zwischen den senkrechten Strecken gab’s aber auch immer wieder kurze, annähernd horizontale Traversen zum nächsten senkrechten Teilstück Typische senkrechte Passage – hier wurden jeweils ca. 30—70m Höhe am Seil überwunden Carsten folgt in mäßig schwierigem Gelände Am Seilverlauf ist unser „Weg“ erkennbar Kleiner Eindruck unserer typischen Abstiegsstellen: Hier galt es…. im lockeren Gestein höllisch aufzupassen und konzentriert, mit viel Armkrafteinsatz abzusteigen: Carsten versucht es hier für’s Foto aber gerade mal etwas „lässiger“ Größenvergleich mit Carsten: Durch diese Wand ging es fast senkrecht abwärts. Lockere Steine mussten wegen möglicher Bergsteiger, die unterhalb von uns aufstiegen, in jedem Fall an Ort und Stelle gehalten werden Auch hier, in einer der typischen Traversen, kann man den Wegverlauf am Stahlseil erkennen (ganz oben auf der Stufe von rechts nach links) Zwischendurch gab’s immer mal wieder kurze „Wander“passagen unter oder über senkrechter Wand Kurz vor dem Ende der Ferrata Marmol noch eine „Komplikation“ vor einem Kamin: Wegen Steinschlag war der Originalweg nicht nutzbar (ohne klar erkennbaren Hinweis), da die unterste lange Stahlleiter abgebrochen war. Umgehungsmöglichkeiten waren hier äußerst riskant und von uns daher nach kurzer Prüfung ausgeschlossen worden. Es blieb nur der freie Wiederaufstieg ohne Sicherung und die Suche nach einem Alternativabstieg, der aber schließlich gefunden wurde. Von ganz oben sind wir gestartet…. Das Wetter blieb uns treu, so dass es richtig Spaß machte, hier heute zu agieren Erneut eine senkrechte Passage mit viel Armkraftbedarf …..und dann noch eine entspannende Traverse … und schließlich unsere Ankunft am untersten Ende des Klettersteiges. Von hier galt es „nur noch“ 250 Höhenmeter durch steilstes Gras- und Schrofengelände zu Fuß (ohne Handeinsatz) ca. 15-20min lang zum Rifugio abzusteigen Das gemütliche Rifugio 7°Alpini auf 1493m Höhe ist erreicht. Im Hintergrund unsere Abstiegswand Rückblick zur Forc. Marmol und auf unsere Abstiegswand, d.h. auf die Schiara-Südwand ….und der Blick vom Rifugio nach Süden, in Richtung von Belluno, unserem morgigen Ziel
Habt ihr zwei Lust auf ein schöne Regenerationstour? Wir sind am Samstag und Sonntag in der Pfalz, im Dahner Felsenland und bei Annweiler. – Oder hat Euch der Alltag schon wieder vollkommen gefangen und lässt Euch jetzt nimmer frei??
Viele Grüße aus dem Norden…
Carsten, Dirk & Ines.
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Ist vielleicht angenehmer 😁
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42°?
Seid ihr wahnsinnig? Ich glaube, wir drehen wieder um.
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Fantastische Bilder. Herzlichen Glückwunsch! Ganz vorbei ist es ja nicht, ihr lauft ja noch einen Hügel. Auf uns wartet morgen Venedig, heute hat es in Padua 42 Grad Backofenhitze gegeben.
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