15.Juli: Lizumer Hütte (2019m)

  • 15,6km ||  +802m / -1362m
  • 5h 40min
  • schwer!! (Glungezer-Geier-Steig)

Tel. (Hütte): (+43) 5224 – 52 111

Mobil: (+43) 664 – 9272 117

ePost (Hütte): info@lizumerhuette.at


Motto heute: „Schneller als die Kaltfront!“

Für heute war seit Tagen das Überqueren einer Kaltfront im Nordalpenraum angekündigt. Erschwerend kam für uns hinzu, dass unsere ursprünglich geplante Route zur Lizumer Hütte, der „Gwannsteig„, wegen Steinschlag-Gefahr seit einiger Zeit nicht mehr begehbar und daher gesperrt war.

Die Alternative dazu war nur die hochalpine sogen. „Geierroute“ über 7 Gipfel am Bergkamm zwischen Glungezer und Naviser Jöchl. Für diese Tour sind bis zum Naviser Jöchl, wegen zahlreicher Kletterstellen mit Seilversicherung und grober Blockkletterei normal von der Glungezer Hütte 5,5h (+Pausen) zu veranschlagen. Bis zur Lizumer Hütte sind es anschließend nochmals ca. 3h in leichterem Gelände.

Problem war nun aber, dass die angekündigte Kaltfront nach allen relevanten Vorhersageinformationen heute schon zwischen 13h und 14h unsere Region erreichen sollte.

Wegen der Alternativlosigkeit der Wegführung zur Lizumer Hütte blieb uns also nur ein sehr früher Start, um bis 13h wenigstens am Naviser Jöchl zu sein, da die durchgängig blitzgefährdeten Bergkämme vorher dann in jedem Fall hinter uns liegen mussten.

Nach einer vom Hüttenwirt der Glungezer Hütte angebotenen Lagebesprechung mit allen 5 Bergteams mit Ziel Lizumer Hütte, hatte uns dieser dann schnell den Vorschlag und das Angebot gemacht, bereits um 05:15h zu frühstücken, um so auf jeden Fall vor 06:00h starten zu können, damit der extrem gewittergefährdete Abschnitt bis zum Naviser Jöchl bis spätestens 13:00h erreicht werden kann.

Auch Carsten und ich entschieden uns so für einen frühen Start und waren so bereits um 05:50h aufgebrochen. Der Fels war durchwegs trocken, fest und wunderbar griffig, so dass wir von Beginn an gut vorankamen und bereits nach 15min die Spitze aller Bergteams übernommen hatten.

Auch wenn wir beim Start über dem westlichen Inntal schon die dunklen Wolken der Kaltfront (s. 1.Bild) unschwer erkennen konnten, starteten wir bei +7 Grad anfangs sogar mit Sonnenschein.

Die Strecke war traumhaft zu gehen und alle 7 Gipfel und ca. 800 Höhenmeter nach oben mit dazwischen liegenden kurzen Abstiegen von jeweils 70 – 100 Höhenmetern waren flott überschritten, so dass wir das Naviser Jöchl nicht erst nach 5,5 – 6h, sondern schon nach 3h 45min erreicht hatten. Auch der zweite und alpinistisch unkritische Teil war schnell zu gehen, so dass wir schließlich schon um exakt 11:30h, d.h. nach 5h 40min (2h 15min vor dem nächsten Teamein Wettlauf war es aber dennoch nicht!) an der Lizumer Hütte ankamen.

Nach Umziehen und einer heißen Dusche konnten wir anschließend sogar noch unseren Kaiserschmarrn (als Mittagessen) auf der Hüttenterrasse in der Sonne genießen.

Das Sonnenbad auf der Terrasse war dann aber doch um 13:25h sehr plötzlich vorbei, da exakt um diese Zeit die erwartete Kaltfront mit Gewitter und Hagel die Hütte erreichte. – Schauen und hoffen wir jetzt also mal, dass wir morgen auf der Rückseite der Kaltfront nicht allzuviel Regen bzw. weiter oben auch Schnee bekommen werden…… (Daumen drücken)

Veröffentlicht von Dirk A. M. Engelbart

Physiker, Meteorologe, Hydrologe (Marathonläufer, Bergsteiger, Jazzposaunist) * DAV-Sektion Koblenz (vormals: ÖAV-Sekt. Innsbruck)

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